2021
Das Projekt
Weil Verkehrswege die Lebensräume der wildlebenden Tiere durchtrennen, legte das Bundesamt für Umwelt Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung fest. Der Korridor «AG6» verbindet das Juragebiet mit dem Mittelland und führt zwischen Gränichen und Suhr über die Nationalstrasse A1. Hier ermöglicht heute die neue 50 Meter breite Bogenkonstruktion aus Holz den Wildtieren die sichere Überquerung der Autobahn.
In der Planung wurden verschiedene Bauweisen geprüft und miteinander verglichen. Der nachwachsende Baustoff hat in dieser Gegenüberstellung am besten abgeschnitten – ausschlaggebend waren die bessere Ökobilanz und die raschere Ausführung.
Die Bauweise
Die Wildtierüberführung ist aus 156 vorgefertigten Brettschichtholzbogen konstruiert. Die jeweils
zwei Tonnen schweren Träger sind 17.4 Meter lang, haben einen Querschnitt von
24 mal 76 Zentimetern und sind mit Stahlgelenken auf den Ortbetonwänden
montiert.
Die Träger sind aus Schweizer Fichtenbretter und einem RF-Klebstoff formstabil verklebt.
Die Herausforderungen
Bauprojekte über Verkehrswege sind immer anspruchsvoll, denn für die Montage des Tragwerks
wurde die Autobahn während nur 24 Nächten jeweils von 21.30 Uhr bis 4 Uhr
morgens auf zwei Fahrspuren reduziert. Weiter wurde für die Planung dieses
Leuchtturmprojekt viel Pionierarbeit geleistet.
- Spannweiten: 2 x 17.4 Meter
- Länge: 35.6 Meter (quer zur Fahrbahn)
- Breite: 54 Meter (längs zur Fahrbahn)
- Brückenfläche: 1'922 m²
- Bauholz: 850 m³ Fichte, Herkunft Schweiz
Baukosten
- 13.9 Mio. Franken
Leistungen Timbatec
- SIA Phase 31 Vorprojekt
- SIA Phase 32 Bauprojekt
- SIA Phase 41 Ausschreibung und Offertenvergleich
- SIA Phase 51 Ausführungsprojekt
- SIA Phase 52 Ausführung
- SIA Phase 53 Inbetriebnahme
- Fachplanung Brandschutz
Bauherrschaft
Bundesamt für Strassen ASTRA, Filiale Zofingen
4800 Zofingen
Holzbau
Häring AG
5074 Eiken
Planung
Ingenieurgemeinschaft WUEF;
Bänziger Partner AG, 5400 Baden und
Timbatec Holzbauingenieure Schweiz AG, 3012 Bern
Baumeister
Aravia Bau AG
5303 Würenlingen
Lieferant Brettschichtholz
Hüsser Leimbau AG
5620 Bremgarten
Photographie
Nils Sandmeier
2501 Biel
Landanzeiger, Ausgabe Nr. 4/2022 – Die rund 13,9 Millionen Franken teure Tierbrücke über die Autobahn zwischen Suhr und Gränichen ist seit letztem Sommer fertig gebaut. Nun kommt langsam tierische Bewegung über die Brücke.
Themenheft von Hochparterre, Ausgabe Oktober 2021 – Wir freuen uns besonders über die Anerkennungen für die Projekte Wildtierbrücke Rynetel und Krokodil. Diese Projekte konnten wir als Holzbauingenieur massgebend mitgestalten.
Neue Zürcher Zeitung, Ausgabe 09.10.2021 – Wildtierbrücken dienen der Verkehrssicherheit und dem Erhalt der biologischen Vielfalt. Das Konzept ist längst ausgereift, doch mit der Umsetzung hapert es.
Initiative Holz, Jahresbericht 2020 – Lange Überzeugungsarbeit war nötig: Vor über 20 Jahren hat Stefan Zöllig aufgezeigt, dass Holz die richtige Baustoffwahl für Wildtierbrücken ist. Heute imponiert die Holzbrücke Rynetel über die Autobahn A1 - weitere werden folgen.
Zofinger Tagblatt, 5. Mai 2021 – Nun ist sie fast fertig, die neue Wildtierbrücke über die Autobahn bei Neuenkirch. Mehrere Nächte lang waren die letzten 45 von total 90 riesigen Holzträgern montiert worden, was zu Verkehrsbehinderungen führte. 17,5 Meter lang, 1,24 Meter hoch, 8 Tonnen schwer werden diese Träger das Erdreich und die Bepflanzung tragen, über die der einst Rehe, Füchse, Hirsche und Kleinsäuger spazieren.
TEC21, Ausgabe 37/2020 - Das «Nationalstrassennetz» der Wildtiere bekommt im Aargau ein neues Element. Die Grünbrücke über die Al ist mit ihrem Überbau aus Holz schweizweit die erste ihrer Art. Demnächst soll sie den Tieren das Wandern zwischen den Voralpen und dem Schwarzwald erleichtern.
First, Ausgabe Nr. 04/20 - Wildtierüberführung Rynetel Suhr (AG): Die Bogenbinderkonstruktion auf Wänden aus Ortbeton bildet über der A1 sowohl Passage und als auch Lebensraum für zahlreiche heimische Tierarten. Darunter rauscht auf der längsten Autobahn der Schweiz der Verkehr. Im Herbst 2020 wurde die Grünbrücke fertiggestellt. Es soll nicht die Einzige ihrer Art bleiben.
Baukader.ch, Ausgabe Nr. 11/2020 - Der Holzbau eignet sich durchaus für den Instrastrukturbau. Über der Autobahn A1 bei Aarau wird die erste Wildtierbrücke der Schweiz mehrheitlich aus Holz erstellt. Die benötigte Menge Holz ist im Schweizer Wald innert 3 Stunden und 26 Minuten wieder nachgewachsen.
Schreiner Zeitung, Ausgabe Nr. 40/2020 – Kurz&Bündig. Die schweizweit erste Brücke aus Holz für Wildtiere steht. Schon bald können Wildschwein, Hase und Co. die Autobahn A1 zwischen Hunzenschwil und Suhr im Kanton Aargau sicher queren.
Der Landanzeiger, Ausgabe Nr. 39/2020 - Zwischen Suhr und Hunzenschwil entsteht die erste Wildtierbrücke aus Holz in der Schweiz. 850 m3 Holz, 22’000 Schrauben, 220’000 Nägel und 312 Metallschuhe wurden verbaut. Die Bogenkonstruktion aus Schweizer Holz ermöglicht den Wildtieren bald die sichere Überquerung der Autobahn. Der Landanzeiger war bei der Baustellenbesichtigung dabei.
Pro Natura Magazin 3/2018 – Holzbrücken über Autobahnen können einen wichtigen Beitrag für das Leben und teilweise auch das Überleben von Wildtierarten leisten. Gleichzeitig sind sie viel einfacher zu erstellen als Betonbrücken, deren Bau mehrwöchige Sperrungen ganzer Autobahnabschnitte nach sich ziehen. Anders Querungen aus Holz: Sie können aus Holzelementen vorfabriziert und an gerade einmal zwei Wochenenden montiert werden. Das zeigen Beispiele aus Deutschland. In der Schweiz plant Timbatec derzeit mehrere Wildtierbrücken aus Holz. Das Pro Natura Magazin berichtet auf zehn Seiten ausführlich über die wichtigen Querungen für Wildtiere und hat dazu auch Timbatec-Gründer Stefan Zöllig interviewt, der seit Langem Holzbrücken für Wildtiere propagiert. Der Grund für diese Querungen: Autobahnen zerschneiden die Schweizer Landschaft und damit auch die natürlichen Wege von Wildtieren. Unter anderem können die Tiere wegen diesen Barrieren nicht mehr zwischen ihren Futter-, Ruhe- und Fortpflanzungsplätzen wandern. Die Folgen gehen bis zum lokalen Aussterben von Tierarten in diesen Gebieten. Deshalb braucht es Brücken über die Autobahnen, über welche die Wildtiere zirkulieren können.
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